Gustav Erdmann Willy Lauke


Er ist der Sohn des Ziegeleiarbeiters Johann Friedrich Gustav Lauke und Auguste Pauline Alwine geb. Straße

Es ist unglaublich, aber man wusste kaum etwas über Opa Lauke. Er sprach vermutlich wenig über seine Familie. Onkel Günter (Engel) konnte sich dunkel daran erinnern, dass er von einem Ort namens Keene oder Köne stammt. Er sollte recht behalten - das Stadtvorwerk Chöne nordöstlich von Guben war gemeint. Meine Forschungen brachten noch weitere Überraschungen mit sich. Entgegen der Annahme Emilie Lauke geb. Krüger die in Groß Drewitz auf dem Hof lebte wäre seine Mutter, stellte sich als Irrtum heraus, auch seine Brüder waren völlig unbekannt.

Biografie

Alter Datum Ereignis Beschreibung
-8 Mi, 22.03.1893 5 Uhr Geburt seines Bruders Gustav Emil Paul in Guben, Chöne'sche Häuser 9. Der Häusler Johann Gottlieb Lauke und der Restaurateur Emil Schneider meldeten die Geburt an. [7]
-7 Sa, 28.07.1894 3 Uhr Tod seines Bruders Gustav Emil Paul in Guben, Chöne'sche Häuser 9. Sein Vater meldete den Tod [7]
-6 Di, 23.10.1894 23 Uhr Geburt seiner Schwester Alwine Agnes Erdmuthe in Guben, Chöne'sche Häuser 9. Der Vater meldete die Geburt an. [7]
-3 So, 31.10.1897 15 Uhr Geburt seiner Schwester Charlotte Erdmuthe Anna in Guben, Chöne'sche Häuser 9. Der Vater meldete die Geburt an. Am 08.06.1898 korrigierte die Landgericht Civilkammer I den Nachnamen fälchlich Laucke zurück auf Lauke. Lauckes ließen sich jedoch nicht vom falschen Namen abbringen. [7]
-2 Di, 20.12.1898 Geburt seines Bruders Fritz Erdmann Hermann in Guben [7]
-1 Fr, 06.07.1900 5 Uhr Geburt seines Bruders Gustav Erdmann Paul in Guben, Chöne'sche Häuser 9. Der Häusler Johann Gottlieb Lauke und der Restaurateur Emil Schneider meldeten die Geburt an. [7]
0 Fr, 02.08.1901 9 Uhr seine Geburt in Guben [1], Chöne'sche Häuser 9. Der Vater meldete die Geburt an. [7]
1904 Geburt seiner Schwester Helene [2]
21 Sa, 24.02.1923 Heirat in Guben mit dem 2 Jahre jüngeren Lina Frieda Emma Lehmann aus Groß Bösitz. [1,2]
38 Fr, 01.09.1939 Beginn Zweiter Weltkrieg, Überfall auf Polen
Meldung
Di, 26.09.1939
Baukolone Baubataillon 19 [20]
Meldung
Fr, 05.01.1940
Festungs - Baukolone 19 [20]
Diese Einheit unterstand der Heerestruppe
Einsatzzeiträume:
  • 1939, Westwall bei Trier
  • 04.08.1940, Nordfrankreich
  • 01.08.1941, Norwegen
Meldung
Fr, 12.04.1940
41 Meldung
Fr, 01.01.1943
4. Kompanie Festungs-Baubataillon 26 [20]
die Einheit unterstand dem Festungs-Pionier Stab 26, Norwegen
42 Meldung
Sa, 15.04.1944
Stabskompanie Festungs-Pionier Stab 26 [20]
er ist Obergefreiter
Er fuhr während des Krieges einen Major. Dieser meinte, egal ob die Deutschen gewinnen oder verlieren, der Fluss Neiße ist eine natürliche Grenze. Als die Russen immer mehr Richtung Westen vorstießen, floh auch seine Familie Richtung Westen. [1]
43 Di, 08.05.1945 Ende des zweiten Weltkriegs
47 ca. Mai 1949 Er kehrt aus der Kriegsgefangenschafft in Norwegen zurück. Sie hatten keine Bewacher. Die Gegend war so lebensfeindlich war, dass eine Flucht ohnehin den sicheren Tod bedeutete. Zwei hätten es wohl versucht, man weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Sie wurden weitgehendst von den Einheimischen verpflegt.
Er zieht auf den Hof von Otto Müller. Opa hat in Guben in Braunkohlebau gearbeitet und er fuhr in Gastrose große LKWs . [21]
74 Fr, 27.12.1974 13:35 er verstarb in Guben
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Begebenheiten

Erinnerungen von Tante Elfriede und Tante Bärbel W.

Sie kommen aus der Chöne, eine kleine Siedlung hinter dem ehemaligen Flugplatz und Molke-Kasernen auf der Gubiner Seite, Nähe Triftstraße.

Bergbau gab es dort in der Nähe, da hast du richtig gelegen und laut Oma Lina Laucke habe ich noch im Gedächtnis, hat Opa Laucke (Willi) dort gearbeitet. Opa Willi Laucke war im Krieg in Frankreich und war beim dem Fuhrpark, vielleicht kann sich deine Mutter noch daran erinnern, sein Kriegskumpel Willi Bierholdt kam öfters zu Opa, dann wurde Apfelwein getrunken und sie erzählten sich Kriegsgeschichten. Wir saßen manchmal unter dem Tisch.

Christa hat alte Kriegsbilder, die wir leider nicht zuordnen können, wir nehmen stark an, aus Opa Lauckes Zeit. Laut Oma Laucke hat Opa auch Pakete aus dem Krieg geschickt (hauptsächlich Konserven, die er sich abgespart hatte), er versorgte seine Familie. Opa Laucke hatte eine raue Schale, aber einen guten Kern. Er hat später auch sehr viel für die Siedlung Müller in Groß Drewitz getan und mitgeholfen, dass es schuldenfrei wurde.

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Recherche

Vorwerk Chöne

Chöne leitet sich aus dem niedersorbischen Chöjna (Siedlung im Kiefernwald) ab, daraus wurde um 1541 Koine und 1670 der Namen Chöne.[9]. Die Chöne (oder auch Köne) war ein Vorwerk im Nordwesten von Guben, nordlich von dem Vorwerk Einbecke und dem Dorf Germersdorf gelegen. Einige der Anwohner waren Bergleute, die in den umliegenden Kohlegruben arbeiteten.

Den ersten Hinweis auf das Vorwerk fand ich im Neues Topographisch-Statistisch-Geograpisches Wörterbuch des Preussischen Staates von 1821 [11]. Damals lebten hier nur 15 Einwohner. Im Handbuch zu dem Atlas von Preussen in 27 Karten... von 1835 [12] werden im Vorwerk selbst 11 Einwohner, in den 5 umliegenden Häuslerwohnungen 27 Einwohner erwähnt. 1836 im Topographisch-statistisches Handbuch des Preussischen Staates spricht man von gar 67 Einwohnern. [10]

In der Gubener Häuserliste von 1862 [13] werden es neben dem Vorwerk im Haus 866, 8 weitere Familien in den Häusern 866 A - H genannt. Lauke's wohnten hier 1862 noch nicht an der Chöne, aber eine Familie Lauksch im Haus 866 B.
1929 entstand der Flughafen im Flurstück Chöne, 1935 wurde dieser als Ausbildungsflugplatz für Kampfflieger der Luftwaffe bis 1945 genutzt. 1935 wurde das größten Sportstadion (Jugendkampfbahn ) der Niederlausitz errichtet. Es dürfte an der Chöne ab 1935 ziemlich viel los gewesen sein. [14]

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Chöne'sche Häuser Nr. 9

Den ersten Nachweis über Laukes fand ich 1865 an den Häusern an der Chöne. 1865 heiratete der 23 1/2 jährige Jungeselle Johann Gottlieb Lauke aus Einbecke, einziger Sohn des Johann Georg Lauke, Häusler in den neuen Häusern an der Chöne die 20jährige Jungfer Pauline Auguste Kuhlke in Einbecke, Tochter des Johann Gottlob Kuhlke, Bürger und Winzer in der Einbecke, einziger Tochter zweiter Ehe.

Ich fand einen Eintrag zur Geburt von Ida Bertha Helene Gehrke am 3.11.1891. Ihre Eltern, der Ziegelarbeiter Friedrich Gehrke und seine Frau Anna Justine geb. Arndt, wohnten derzeit ebenfalls in den Chöneschen Häusern 9.

Im Adressbuch Guben 1891 [4] fand ich in den Chöne'schen Häusern 9 den Schiffer Johann Gottlieb Laucke und die Ausgedingerin Marie Elisebeth Laucke geb. Philipp. Im Adressbuch von 1910 [5] wird der Arbeiter G. Laucke und die Wittwe P. Laucke geb. Kuhlke erwähnt, das bedeutet dass 1910 Johann Gottlieb Lauke bereits verstorben war.
Laut Adressbuch wohnten hier 1930 [6] der Arbeiter Gustav Heppner, Walter Heppner, Arbeiter Willy Heppner, Gustav Krüger, Gustav und Paul Laucke und der Hutarbeiter Friedrich Lauke. Wie die Familien zusammengehören, konnte ich noch nicht ermitteln. Auffällig ist der Name Gustav Krüger - eine Emilie Lauke geb. Krüger lebte in der Nachkriegszeit auf dem Hof der Müllers in Groß Drewitz. Ist das Zufall ?

Die Einträge zu Lauke, Laucke und Krüger blieben bis 1936 [8] nahezu die Gleichen. Nur Heppners bekamen Verstärkung. Es werden 3 Fräulein Frida, Lisbeth, Martha genannt. Bei Walter Heppner kam die Berufsbezeichnung Gerber hinzu.


3 Jahre später sind im Adressbuch Guben von 1939 [8] Paul Laucke und Martha Heppner nicht mehr verzeichnet.

Zur Taufe von Elli Renate Burckhardt am 18.05.1941 wohnten ihre Eltern, der Gefreite Hermann Burckhardt mit seiner Frau Elli geborene Seeger ebenfalls in den Chöneschen Häusern 9. Paten waren der Tischler Rudolf Seeger und der Feldwebel Herbert Jurk.


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letzte Änderung Samstag, den 28. September 2024, 16:27 Uhr