Emil Otto Müller
Er ist der Sohn des Häuslers Johann Karl August Müller (* 05.04.1840) aus Groß Drewitz und Auguste Wilhelmine Kunschke (am 09.10.1851 in Pinnow geboren). Er hatte mindestens 6 Geschwister. |
Biografie
Alter | Datum | Ereignis | Beschreibung |
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-21 | So, 25.02.1872 | Heirat seiner Eltern in Pinnow [2] |
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-18 | Fr, 21.05.1875 | Geburt seines Bruders Johann Karl Gustav [20] | |
-16 | Mo, 03.09.1877 | Geburt seiner Schwester Marie Pauline Martha [16] | |
-11 | Di, 06.12.1881 | Geburt seines Bruders Emil Rudolf [18] | |
vermutlich Geburt seines Bruders Paul [1] | |||
-7 | Mi, 02.06.1886 | Geburt seines Bruders Franz [1] | |
-5 | Fr, 31.08.1888 | Geburt seiner Schwester Pauline Emma [17] | |
0 | So, 05.11.1893 | seine Geburt in Groß Drewitz im Haus Nr. 9 [1] | |
So, 14.11.1897 | Heirat seines Bruders Johann Karl Gustav (Tagearbeiter in Groß Drewitz) mit Marie Martha Agnes Schwitzke, Tochter des Schmiedemeisters in Groß Drewitz Karl Schwitzke und dessen Ehefrau Auguste geb. Boschan [20] | ||
Mo, 27.05.1901 | Heirat seiner Schwester Marie Pauline Martha mit Johann Karl Ernst Rademacher (Arbeiter in Sembten), Sohn vom Häusler Johann Friedrich Wilhelm und seiner Frau Johanne Wilhelmine geb. Schulze [16] | ||
So, 06.12.1908 | Heirat seiner Schwester Pauline Emma mit dem Kutscher in Groß Drewitz Johann Karl Emil Richter, Sohn des Schäfers Johann Karl Richhter und seiner Frau Auguste geb. Zach [17] | ||
So, 09.05.1909 | Heirat seines Bruders Emil Rudolf (Straßenwärter in Groß Drewitz) mit Minna Antonie Anna Kutschke, Tochter von Koßäter in Grano Robert Kutschke und dessen Ehefrau Antonie geb. Kaschke [18] | ||
1910 | ca. 16 | Er spielt in der Blaßkapelle Groß Drewitz. Diese wurde von Otto Koschack gegründet.
Bis ca. 1950 spielten sie regelmäßig zum Tanz auf. [4]stehend v.l.n.r. Otto Neumann, Max Kuhlisch, Emil Müller, Otto Müller. |
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19 | So, 02.02.1913 | Geburt seiner Tochter Martha Frieda Erna in Groß Drewitz [1,9] | |
20 | So, 12.04.1914 | Geburt seiner Tochter Klara Frieda Anna in Groß Drewitz [1,8] | |
Sa, 01.08.1914 | Beginn Erster Weltkrieg | ||
21 | So, 13.12.1914 | Kriegsheirat (ohne Aufgebot) in der Kirche zu Grano mit der 24 jährigen
Luise Berta Wilhelmine Schneider aus Sorge Kreis / Krossen,
Tochter von Karl Eduard Schneider und Wilhelmine Kutschke. Sein Vater ist bereits verstorben. [2,7,8]
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22 | Di, 28.12.1915 | Geburt seiner Tochter Martha Helene Margarete in Groß Drewitz [10] Sie wird Gretel genannt. |
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25 | Mo, 11.11.1918 | Ende Erster Weltkrieg | |
~26 | Ende 1920 | Erntefest [2] | |
29 | Do, 04.01.1923 | Geburt seines Sohns Erich's in Groß Drewitz [1] | |
30 | Di, 08.01.1924 | Geburt seines Sohns Erich Otto Günter in Groß Drewitz [11] | |
So, 30.11.1924 | zweite Heirat seiner Schwester Pauline Emma (verwitwet Richter) mit dem Witwer und Arbeiter in Groß Drewitz Wilhelm Ernst Gustav, Sohn des Tagearbeiter in Groß Drewitz Friedrich Ernst Kunert und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Sohn [19] | ||
~41 | 1935 | Wilhelmine und Otto Müller, in der 2. Reihe links, davor steht ein Mädchen mit Zöpfen. Vermutlich Hochzeit von Anna Matthes + Karl Gast | |
Sa, 01.12.1934 | Heirat seiner Tochter Anna in Sembten mit Richard Walter Fröhlich [13] | ||
44 | So, 22.05.1938 | Heirat seiner Tochter Erna mit Fritz Günter Kutschke [14] | |
Fr, 01.09.1939 | Beginn Zweiter Weltkrieg, Überfall auf Polen | ||
~48 | 1942 | Heirat seiner Tochter Margarete mit Herrn Kowacz [12] | |
~50 | um 1944 | Ehepaar Wilhelmine geb. Schneider und Otto Müller mit Sohn Günter |
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51 | Di, 08.05.1945 | Ende Zweiter Weltkriegs Beginn der Bodenreform, damit Enteignung von Betrieben mit mehr als 100 Hektar Fläche |
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52 | Di, 12.02.1946 |
Die Familie wohnte bereits vor 1945 als Angestellte des Gutsbesitzers Wilhelm Knape
im Gesindehaus (Haus Nr 54, heute Krayner Weg).
Es wurde nach der Flucht des Gutsbesitzers den Landarbeitern Richard Kossatz
und Otto Emil Müller zugesprochen. Die Übergabe der Neubauerurkunden erfolgte am 12.02.1946 durch
Landrat Vogt in der Dorfgaststätte.
Otto Emil Müller bekam neben dem östlichen Teil des Gesindehauses noch 8,28 ha Acker und 2,15 ha Wald zugesprochen.
[4]
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54 | Fr, 28.05.1948 | Heirat seines Sohns Günter in Groß Drewitz mit Emma Lina Charlotte Laucke aus Groß Bösitz, Tochter von Willy Lauke und Lina geb. Lehmann | |
ca. 1957 | mit Enkelinnen Bärbel und Helga |
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~66 | um 1960 | Tod seiner Frau | |
67 | Di, 18.07.1961 | Tod nach langer Krankheit |
Begebenheiten
Das Gesindehaus, Groß- Drewitz 54 am heutigen Krayner Weg 8/9
Vor 1945 gehörte es dem Gutsbesitzer Wilhelm Knape. Dieser beschäftigte ingesamt 22 Landarbeiterfamilien mit insgesamt 70 Personen. Das Gesindehaus wurde von den Familien Max Heil, Otto Emil Müller, Paul Presch, Willi Lindauer, Richard Lehmann, Richard Kossatz, Johann Gdecyük mit ingesamt 29 Personen bewohnt. [6]
Während des Krieges lebten hier 10 polnische Zwangsarbeiter. [4,6]
Nach dem Kriegsende 1945 floh Gutsbesitzer Knape nach Magdeburg und später in den Westen. Sein Land (1043,05 ha) und Immobilien wurden in Rahmen der Bodenreform enteignet und neu verteilt – das Gesindehaus wurde den Landarbeitern Richard Kossatz mit 9,5 ha Land und Otto Emil Müller 10,44 Ha Land einschließlich Wald zugesprochen. Es wurde zu ihrem persönlichen vererbbaren Eigentum.
Nach dem Krieg zogen die Flüchtlinge Frau Krause und Familie Ziegert zur Familie Müller, später auch Familie Laucke (Lina Laucke geb. Lehmann mit ihren Töchtern Charlotte und Hertha, sowie ihre Oma Emma Lehmann geb. Straße). Als Opa Willi Laucke aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, fand er auch hier sein neues Zuhause. [3]
... zum Anfang1. Weltkrieg
Es gab noch einen zweiten Otto Müller (am 21.01.1895 geboren) in Groß Drewitz, der 1916 im Krieg fiel. [7] Im Groß Drewitz Buch von Schatte wird Emil Otto Müller als Überlebender aufgezählt. [4]
... zum AnfangErinnerungen seiner Enkelinnen
Vati Müller hat über seine Vergangenheit wenig erzählt und wir waren damals Kinder, wir haben damals wenig mitbekommen. Als Kind kann ich mich nur noch erinnern, dort lag im Schrank das Musikinstrument. Opa Müller war ein ruhiger, wortkarger Mensch. Er arbeitete bis zur seiner Krebskrankheit im EKO(Eisenhüttenkombinat Ost) in Eisenhüttenstadt. [1]
In den letzten Jahren litt er an einer schweren Krankheit (Darmverlegung?). Der Arzt musste in schlimmen Fällen kommen und Morphium spritzen. Es hing ein Bild von ihm in der Dachkammer mit einen Blasinstrument. Außerdem spielte er zum Tanz auf, wo Herta Laucke ihren Mann Günter Engel kennenlernte. [3]
... zum AnfangAnmerkungen
Schloß - und Gutsbesitzer hieß Wilhelm Knape [5]
Er hatte wohl zahlreiche Ländereien um Groß-Drewitz. 1908 hatte er Anteil am Bau der neuen Schule. Wann er das Schloss kaufte ist unklar, eine Quelle spricht von 1908 (Vorbesitzer war Landrat Kaempffe ab 1803) die andere Quelle nennt 1929 (mit Vorbesitzer Schulz ab 1903). Im 19. Jahrhundert gehörte das Schloss den Von Klitzing. 1910 gründete Wilhelm Knape die Feuerwehr in Groß-Drewitz. Im selben Jahr ließ er das Spritzenhaus am Windmühlenweg bauen. 1912 kaufte er die Lauschützer Mühle. Bereits 1945 wurde er enteignet.
Nach der Wende hatte seine Nachfahren zwar Interesse an den Ländereien, kauften diese auch teils zurück, aber am dem Schloss - ihren Elternhaus - hatten sie jedoch kein Interesse. 1992 unterstützte sein Sohn Lutz Knape die Jagdgenossenschaft Groß Drewitz. Während der Sommermonate wohnte er zeitweise am Nordufer des Göhlensees. Er verstarb am 25.12.2003.
2005 wurde das Schloss von einem Paar aus Berlin ersteigert, welches am Kudamm ein Geschäft betreibt
... zum AnfangQuellen
[1] | Aussage von Bärbel Westphal geb. Müller, 2013 |
[2] | Bilder und Urkunden von Bärbel Westphal |
[3] | Aussagen von Helga Grüttner geb. Müller, 2013 |
[4] | Groß Drewitz - Buch von Hartmut Schatte |
[5] |
http://www.lr-online.de/regionen/guben/Ein-Herrenhaus-fuer-Vierbeiner;art1051,535153 http://www.lr-online.de/regionen/guben/Ein-Streifzug-durch-die-Muehlengeschichte-von-Lauschuetz;art1051,1295682 http://www.lr-online.de/regionen/guben/Am-Anfang-gab-es-nur-einen-einzigen-Klassenraum;art1051,286066 http://www.lr-online.de/regionen/guben/Jubilarin-mit-bewegter-Geschichte;art1051,2876431 http://www.schlossarchiv.de/haeuser/d/DR/E/Grossdrewitz.htm http://www.lr-online.de/regionen/guben/Mit-dem-Drahtesel-bis-zum-Goehlensee;art1051,698180 http://www.lr-online.de/regionen/guben/Neue-Eigentuemer-fuer-Gross-Drewitzer-Schloss-und-Schule;art1051,931159 |
[7] | Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 17.488 |
[8] | Standesamt Bomsdorf Geburten 1914 / Nr.10 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[9] | Standesamt Bomsdorf Geburten 1913 / Nr.6 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[10] | Standesamt Bomsdorf Geburten 1915 / Nr.32 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[11] | Standesamt Bomsdorf Geburten 1924 / Nr.2 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[12] | Standesamt Linz a.d. Donau Heirat 1942 / Nr. 740 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[13] | Standesamt Bomsdorf Heiraten 1934 / Nr. 9 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[14] | Standesamt Guben Heiraten 1939 / Nr. 9 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013 und http://www.szukajwarchiwach.pl/) |
[15] | Standesamt Bomsdorf Heiraten 1948 / Nr. 7 ( Auskunft Standesamt Guben vom 14.03.2013) |
[16] | Kirchenbuch Grano Heiraten 1901 / Nr. 11 / (Tante Bärbel über Pfaffer in Grano) |
[17] | Kirchenbuch Grano Heiraten 1908 / Nr. 13 (Tante Bärbel über Pfaffer in Grano) |
[18] | Kirchenbuch Grano Heiraten 1909 / Nr. 7 (Tante Bärbel über Pfaffer in Grano) |
[19] | Kirchenbuch Grano Heiraten 1924 / Nr. 18 (Tante Bärbel über Pfaffer in Grano) |
[20] | Kirchenbuch Grano Heiraten 1897 / Nr. 9 (Tante Bärbel über Pfaffer in Grano) |
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